Bezüglich meiner letzten zwei Texte möchte ich in diesem Text etwas beleuchten.
Ich bin mir sicher, durch meine Selbstentwicklung, viele Bücher, viele Codes, viele Podcasts und alles, was ich erlebt und gelesen habe, dass alles in unserer Kindheit beginnt.
Es ist nicht leicht, über solche Themen zu sprechen. Oft entsteht schnell der Eindruck, dass meine Eltern etwas falsch gemacht haben oder dass sie Schuld an etwas tragen. Doch es geht überhaupt nicht um Schuld.
Es geht um das, was ich in den Momenten meiner Kindheit gebraucht habe und darum, was ich bekommen oder nicht bekommen habe.
Gerade weil das so sensibel ist, habe ich überlegt, ob ich es überhaupt teilen soll. Aber ich spüre ein starkes Bedürfnis, genau darüber zu sprechen. Nicht, weil ich in der Vergangenheit leben will, sondern weil ich weiß, dass viele Menschen da draußen ähnliche Gefühle in sich tragen – unausgesprochen. Und wenn durch meine Worte auch nur ein Mensch sagen kann: „Ja, mir hat damals auch etwas gefehlt“, dann habe ich schon etwas bewegt.
Ich möchte ermutigen, hinzuschauen – ehrlich, offen und ohne Scham.
Wir lernen als Kinder alles! Wir lernen unsere Umgebung kennen, wir lernen soziale Kontakte und wir lernen, mit Emotionen umzugehen. Und das geschieht meistens durch unsere Eltern oder Bezugspersonen.
Man kann sagen, dass wir auf zwei Wegen lernen:
1. Wir beobachten, wie unsere Eltern sich verhalten. Wie sie miteinander sprechen, wie sie mit anderen umgehen, wie sie Dinge gemeinsam oder getrennt tun.
2. Wir beobachten, wie sie mit sich selbst umgehen.
Und genau das prägt uns. Das nehmen wir mit.
Ich bin kein Coach oder Therapeut, darum möchte ich gar nicht in diese Rolle schlüpfen.
Was ich, aber, sagen möchte, und hinter diesen Worten kann ich mit voller Überzeugung stehen, ist:
In der Kindheit gibt es bestimmte Phasen, etwa mit drei, sechs oder zwölf Jahren, in denen jedes Kind bestimmte Dinge braucht oder nach etwas sucht. Wir versuchen dann, dieses Bedürfnis von unseren Eltern erfüllt zu bekommen. Und wenn das gelingt, wenn dieses Bedürfnis erfüllt wird, dann ist es, salopp gesagt, „erledigt“. Dann ist dieser Teil in uns, oft ein unbewusster Teil, beruhigt.
Zum Beispiel kann das ein Bedürfnis nach Sicherheit, Liebe oder Selbstbewusstsein sein.
Auf der anderen Seite gibt es Bedürfnisse, Impulse oder Emotionen, die damals nicht erfüllt wurden. Und genau diese ungelösten Impulse sind später oft der Schlüssel für unsere Entscheidungen. Grob gesagt: Wenn wir in der Kindheit bestimmte Bedürfnisse nicht erfüllt bekommen haben, suchen wir unbewusst in unseren Beziehungen – in Partnerschaften, in Freundschaften – nach Möglichkeiten, diese Lücke zu füllen. Deshalb fühlen wir uns zu bestimmten Menschen hingezogen. Sie „bedecken“ (oder aktivieren) einen Impuls in uns, den unsere Eltern damals nicht stillen konnten.
Diese Muster laufen meist unbewusst ab – bis wir anfangen, sie zu erkennen. Erst wenn wir uns mit diesen alten, unerfüllten Bedürfnissen auseinandersetzen, können wir verstehen, warum wir immer wieder in ähnliche Situationen geraten oder uns zu bestimmten Menschen hingezogen fühlen.
Und genau da beginnt der Weg der Selbstentwicklung.
Von Herzen, Lela
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